Modellbau, Mühlrad und Reparaturen

25.02.2017 - Heute jaulten die Kreissägen, Kappsägen, Bandschleifer und so weiter auf. Es war "Holzwerken" angesagt. Mit einer großen Ladung Holz, welche wir unter der Woche besorgt hatten und einem Anhänger voll Werkzeug trafen wir uns an unserem Heim um die Späne fliegen zu lassen.

Das Modell bekommt ein "Zuhause"

Unser Modell ist fertig lackiert und abgespannt. Bis auf die Markierung der Fluchtwege gibt es am Modell selbst nichts mehr zu tun. Doch da wir das Modell als "Bauplan" auch auf der Baustelle mit dabei haben werden, braucht es eine Transportkiste. Aus leichtem Sperrholz und Fichtenleisten wird eine Hülle für das Modell zusammen geschraubt. Mit schwarzem Lack schützen wir es gegen Schmutz und Feuchtigkeit. Selbst hergestellte Kistenverschlüsse komplettieren die Kiste.

Während der Lack trocknet und auf einen zweiten Anstrich wartet, bleibt Zeit das Holzlager zu sortieren. Die Bretter waren einst die Ebenen im Schwarzwaldschlösschen. Sorgfältig werden die Bretter auf Fäulnis geprüft und nicht mehr tragfähige Bretter aussortiert. Alle Bretter, die noch in Ordnung sind, bekommen ein zweites Leben als Plattform im Mühlenturm der Krabatmühle.

 

"Drachen"bau, Schlitzen und Zapfen

Als Verbindungselement zwischen den Schaufeln des Mühlrades wollen wir Sperrholzplatten in "Drachenform" einsetzen. Damit diese alle gleichmäßig gefertigt werden, haben wir uns eine Schablone gebaut. Mit Hilfer der Schablone und einem Hilfsanschlag an der Kreissäge können die Drachen schnell, gleichmäßig und zuverlässig gefertigt werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass die "Haltschrauben der Schablone gleichzig das Bohrbild der Drahen anzeichnet. Am wichtigsten jedoch ist wie immer die Sicherheit. Durch das vom Hilfsanschlag abgedeckte Sägeblatt ist ein absolut sicheres Arbeiten an der Kreissäge möglich.
Im Anschluss an den Zuschnitt wurden die Drachen noch leicht geschliffen und die Kanten gebrochen.

Nachdem die Drachen gefertigt waren, konnte die Kreissäge umgerüstet werden. Während des Krabatlagers sind es nicht nur die schwarzen Künste die man erforschen kann. Zur Zeit des Müllerhandwerks sind es auch viele andere Handwerke die gelebt werden. So wollen auch wir das Scheunentor der Mühle mit traditionellen Holzverbindungen herstellen. Mit Hilfe einer Vorrichtung werden die Friese der Tore einegspannt und sowohl ein Schlitz als auch ein Zapfen angefräst. Die Vorrichtung hält das Werkstück sicher fest und die Hände sind weit weg vom Sägeblatt.

 

Ein bisschen Spaß muss sein

Neben all der Arbeit darf eins nicht zu kurz kommen. Der Spaß und was leckeres zu Essen. In kleinen Eiswaffeln wurden uns Cakepops gebacken. Da kommen hungrige Handwerker schnell auf die tollsten Ideen....

Der Türstock für das Scheunentor

Normalerweise kämpft man sich ja durch ein Gewirr aus Planen in die Jurte hinein oder aus dieser heraus. Die Krabatmühle hat an ihrer Längsseite ein Scheunentor für die Geschäfte des Müllers. Auch in unserer Krabatjurte wollen wir erstmals ein richtiges Scheunentor in die Jurte integrieren.

Rustikal aus sägerauhen Kanthölzern, mit stilechter Schlitz und Zapfen Verbindung bauen wir zwei Rahmen für die Flügel des Tores. Diese Rahmen müssen an einem stabilen Türstock angeschlagen werden, welcher auch die Ösen des Jurtendaches aufnehmen kann.

Für den Türstock verwendeten wir 100x60mm Konstruktionsvollholz. Mit einer Schwalbenschwanzverbindung wird das obere Querfries mit den Senkrechten Rahmenhölzern verbunden. Die formschlüssige Verbindung des Schwalbenschwanzes nimmt die Querbelastungen auf und verhindert ein auseinanderziehen des Rahmens. Den Türsturz, bzw. das mittlere Querfries wird mit einem durchgestemmten Zapfen verbunden. Dieser Zapfen wird nicht nur eingeleimt, sondern zusätzlich mit einem Keil ausgespreizt, so dass ebenfalls wieder ein Formschluss entsteht.

Mit vereinten Kräften wird der große Rahmen verleimt und vor allem rechtwinklig ausgerichtet. Da der Türrahmen keine Bodenschwelle haben soll, wird für den Transport lediglich eine Hilfsleiste angeschraubt, welche nach dem Aufstellen entfernt werden kann. Damit der Türstock aber an seinem Platz bleibt, werden dessen Füße mit Heringen im Boden verankert.

 

 

Zuschnitt und Bau der Schaufeln für das Mühlenrad

Das Gestänge der Leuchtturmkuppel lag nun 8 Jahre in einer Ecke. Da wird es Zeit, dass wieder etwas Neues daraus entsteht. So haben wir die einzelnen Stangen ausgebaut und zerlegt. Soweit möglich wurden daraus neue Bauteile für das Mühlrad geschnitten. Die noch fehlenden Teile werden durch neue Kanthölzer ersetzt.

Ein möglichst geringes Gewicht, ein hoher Grad an Vorfertigung, sowie ein einfacher Zusammenbau vor Ort sind die Voraussetzungen für das  Mühlrad. Daher haben wir uns für eine Dachlatten - Planen Konstruktion entschieden.

An der massiven Stahlachse, werden die hölzernen Schaufeln des Mühlrades aufgenommen. Die Einzelnen Mühlradschaufeln werden aus Dachlatten verschraubt und mit Kopfbändern gegen Verwindung gesichert. Die Schaufel selbst wird aus einer Jurtenseitenplane hergestellt und über das Gestänge gespannt.

An den Aufnahmen der Achse wurden Gewinde eingebracht, so dass sich die Schaufeln problemlos montieren lassen.

Wir bauen ein Steckgestänge

Die Mühlenscheune soll an einem zentralen Gestänge nach oben gezogen werden. Möglichst wenig Stangen sollen den Aufenthaltsraum der Jurte verbauen. Es werden also stabile, ausreichend dimensionierte Stangen benötigt. Möglichst frei tragend und dennoch statisch selbst tragend, so dass das Gestänge auch ohne Abspannungen auskommen könnte.

Eine Zwickmühle, die es zu lösen gilt. Mit der Größe und der benötigten Stabilität wird das Gestänge zunehmend schwerer und nicht mehr so leicht zu handhaben. Ein Gestänge aus dem großen Zubehörbereich der Schwarzzeltanbieter kommt für diesen Einsatzzweck ebenfalls nicht in Frage. So muss eine Sonderlösung geschaffen werden.

Den oberen Teil des Gestänges werden wir fest miteinander verbinden so dass eine verwindungssteife Einheit entsteht. Mit den Ausmaßen gerade mal so groß, dass man es am Boden aufbauen kann und mit einer kleinen Stehleiter an alle Punkte heran kommt. Um die nötie Bauhöhe zu erreichen, werden ähnlich wie bei vorgefertigten Gestängen, die Füße verlängert und über Hülsen adaptiert. Diese Hülsen werden aus massivem Stahlroh gefertigt. Erst abgeschnitten, dann entgratet und für die bessere Handhabung haben wir zudem Haltegriffe zugeschnitten und gebogen. Diese werden dann an die Außenhülle der Hülsen angeschweißt.