Tore fertig stellen, Elektroverteilung fertigen, Kleinarbeiten & ...

03.06.2017 - Dem Scheunentor fehlt noch das Fachwerk auf der Innenseite. Das soll sich heute ändern. Auch wenn sich Romantiker dann und wann an der Elektrik in der Jurte stören, so sind wir stets bemüht einen stilvollen Kompromiss aus den Pfadfinderischen Stilvorstellungen und der FlBauR zu finden. So enstand an diesem Ak eine Elektrounterverteilung die sich formschön in die Jurte einfügen wird, ohne aufdringlich zu wirken. Und dann haben wir noch an unserer "Überraschung" gewerkelt. Doch außer ein paar "Ratebildern" können wir die Details erst nach dem Lager verraten.

Fachwerk auf den Toren und die Mühlradlagerböcke

Das Fachwerk musste noch auf die Innenseite der Scheunentore übertragen werden. Mit dünnen Sperrholzleisten wurde die Kontur auf die Rückseite übertragen. Sauber zugeschnitten und auf den Toren befestigt, zeichnet sich das Fachwerkmuster nun auch auf der Innenseite ab. So konnten abschließend auch die Griffe auf der Innenseite montiert werden.

Eine weitere Holzarbeit des Tages waren die Lagerböcke für die Achse des Mühlrades. Aus Multiplex wurden zwei teilige Lagerböcke gefräst. In die Mitte wurde eine Stufenbohrung für die Aufnahme eines großen Kugellagers eingebracht. Mit ein paar Dübel zur positionierung konnten die beiden Halbschalen sauber aufeinander positioniert werden. Vor dem Verleimen der beiden Halbschalen wurde also das Kugellager stramm ins Holz gepresst. Beim Verleimen legen wir eine Papiertrennschicht bei. Sollte ein Lager mal getauscht werden müssen, so können die beiden Halbschalen in der Liemfuge wieder gespalten werden. Doch bis dahin halten diese sauber zusammen. Nach dem Verleimen wurden die Kanten noch etwas profiliert.

Bau einer Elektro Unterverteilung

Elektrische Anlagen im Freien zu betreiben ist nicht ganz ohne, vor allem in einem Zelt, in dem es doch durchtropfen kann. So war es unserem Elektrotechniker ein besonderes Anliegen hier unsere Installationen noch einmal zusätzlich abzusichern und ggf. die Stromkreise besser voneinander treffen zu können. Ein weißer Sicherungskasten, wie man ihn von zu Hause aus dem Keller kennt, ist nun aber nicht die erste Wahl für eine Jurtenburg. Fertige Systeme sind entweder zu schwach dimensioniert oder schon zu groß.

Beim Aufräumen des Materiallagers fand sich dann eine alte Munitionskiste und so wurde die Idee einer selbstgebauten Verteiung geboren. Die rustikale Holzkiste fügt sich von der Optik prima in das Zelt ein, ist Dank ihrer Griffe gut zu tragen und verschließbar.

Nun erfüllt eine Holzkiste aber nicht unbedingt die Wünsche eine Elektrikers im Bezug auf den Brandschutz und Dichtigkeit. So wurde unsere Verteilerkiste erst einmal mit Fermacel Platten ausgekleidet und verklebt. Sämtliche Stöße haben wir versiegelt. Auf diesen neuen Innenraum konnte nun eine Verteilung erfolgen. Ein kleiner Sicherungskasten mit unseren Stromkreisen angepassten Sicherungen und einem Fehlerstromschutzschalter (FI) bildete das Herzstück.

Damit auch "Nichtelektriker" eine Verkabelung aufbauen können, haben unsere Beleuchtungs und Steckdosenelemente schon seit langem ein Plug & Play System. Auch hier in die Verteilung lässt sich die Zuleitung einfach über einen CEE Stecker einstecken. Die Separaten Stromkreise stellen über Feuchtraumsteckdosen genügend Steckplätze zur Stromabnahme bereit. Die Kabeldurchführung wurde am Ende noch mit einer Bürstenleiste ausgekleidet.

Optimierung der großen Heringe Part III

Im Lauf der Zeit zeigte sich bei unseren Heringen doch ein kleiner Nachteil. Wurde die Form und Bauart der Heringe noch als ideal in der Zusammenarbeit mit der Hochschule Coburg bestimmt, so lässt sich das von uns verwendete Kevlarseil nur schwer um den Hering legen. Des Weiteren lassen sich die Abspannungen nur sehr schwer nachspannen. Das Seil bleibt an der Kante des L-Profils hängen und rutscht nicht flüssig darüber.

Mit einem Rundrohr wird die scharfe Kante zukünftig überbrückt. Das Rundrohr wird zuerst abgelängt. Danach erfolgen zwei Trennschnitte in Längsrichtung. So entstehen zwei Halbschalen. Jede Halbschale wird zur Optimierung eines Herings verwendet. Ca. in der Mitte der Schale wird ein Loch für die Stopschraube gebohrt. Es ist wichtig, dass die Schale sowohl unter als auch über der Schraube die scharfe Kante überbrückt.

Johannes schweißte in Heimarbeit immer weiter Heringe mit der neuen Halbschale. Das verputzen übernahm an diesem AK Wal und entgratete alle Stellen für eine optimale Seilführung. Auch war es heute mal an der Zeit das System auszuprobieren. Test bestanden, das Seil lässt sich prima um den Hering lenken und nachspannen.

 

Getriebebau für den "Rabenflug"

Es klappert die Mühle am rauschenden Bach, klipp, klapp, klipp, klapp, klipp, klapp.... Das Kalppern der Mühlen kam nicht von ungefähr. Große schwere Mechaniken aus Holz, die bedingt durch den Werkstoff mehr Spiel brauchten oder sich im Laufe der Zeit abnutzten führten zum typischen Klappern der Mühle. Schon früh machte sich der Mensch die Bewegung des Wassers zu nutze, Mühlen, Sägewerke oder ähnliches anzutreiben.

Das brachte uns ins Grübeln und Überlegen, was unsere Mühle wohl antreiben könnte. So landeten wir schnell wieder bei der Spielidee der Krabatsage. Die Raben aus der Sage müssen iregndwie aus der Jurte heraus fliegen. Warum den Flug der Raben nicht über das Mühlrad antreiben lassen?

Doch diese horizontale Bewegung muss zuerst in eine Vertikel Bewegung umgewandelt werden. Ein Winkelgetriebe muss her. Kostengünstig - also am besten Selbst bauen. Welche Werkstoffe lassen sich mit unseren Mitteln bearbeiten? Holz! So wurde das Hölzerne Winkelgetriebe gebaut. Eine Getriebebrücke stellt die Verbindung zwischen der Waagrechten und Senkrechten dar. Auf dieser Brücke wird sich die senkrechte Achse drehen. Hier greifen wir auf das Prinzip der Leuchtturmjurte zurück. Ein 2,5" Wasserrohr dreht sich auf dessem Klöpperboden, geführt in einem Ring aus Multiplex.

Viel spannender wurde die Herstellung der beiden Zahnräder. Flach aus dem Holz heraus geschnitten, hätten alle Zähne im Winkel von 45° angeschrägt werden müssen. Ein Aufwand, der zu großes Fehlepotential beinhaltet. So griffen wir auf 14mm Rundstäbe zurück. Diese lassen sich mit einfachen Mitteln einbohren, es ist lediglich wichtig die Teilung sauber auf die Kante der Runden Multiuplexplatten zu übertragen. Damit sämtliche Bohrungen stets im 90° Winkel auf die Kreistangente treffen und zum Mittelpunkt des Kreises ausgerichtet sind, haben wir uns eine kleine justierbare Bohrschablone gebaut. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Surprise, Surprise....

Was wird hier wohl gebaut? Wir haben uns in die Werkstätten unseres Jurtenburgteams geschlichen und Sie heimlich bei der Arbeit beobachtet. Doch was wird hier wohl gewerkelt? Könnt ihr es erraten?

Die Rabenflugbahn

Nachdem das Getriebe funktionierte und die Umlenkung der Drehbewegung von der waagrechten in die Senkrechte geschafft war, konnten wir unser Rabenflugbahn entwerfen. Einige Raben aus Kunststoff sollen später aus der Jurte hinaus und wieder hinein fliegen, wie es auch Krabat mit den restlichen Müllersjungen am Abend tut. 

Lange haben wir über den entsprechenden Antrieb gerätselt. Fahrradketten, Kletterseile oder gar Wasserschläuche waren im Gespräch. Oftmals war eines der Mittel gut, aber es fehlte die passende Umlenkung oder es zwickte sich an anderer Stelle.

Am Ende kamen wir zu dem Schluss, dass wir zwei große Umlenkrollen benötigen, ähnlich einer Riemenscheibe. Ein Riemen hätte grundsätzlich einen aufrechten Querschnitt, was der Durchbiegung entgegen wirken würde. So wollten wir bei einem flachen Riemen bleiben. Damit das Gewicht der Raben den Riemen aber nicht von der Rolle zieht, musste noch eine Führung auf die Rollen beaut werden. Die Riemenscheibe noch Dicker zu fertigen hätte wieder zusätzliches Gewicht mit sich gebracht. So wurden nach einigen Versuchen PVC Rohre der Länge nach aufgetrennt und als Halbschale um die Riemenscheiben geschraubt. Um nochmals Gewicht der Riemenscheibe zu reduzieren, frästen wir aus der Scheibe "Speichen" aus. Während die Innere Riemenscheibe fest mit der senkrechten Achse verbunden wird, läuft die äußere Scheibe über ein Kugellager.

Lackierschablonen herstellen

Krabat und seine Rabenfreunde, werden uns am ganzen Bundeslager begleiten. In der Jurte, dem Programm und auch in der Spielidee. Da die Raffinesse bekanntlich im Detail liegt, haben wir das Lagerlogo vorsichtig ausgeschnitten um es auf die Verbindungsdrahen des Mühlrades sprühen zu können. Auch unsere Transportkiste des Modells wird wie gewohnt noch markiert. Ein passender Schriftzug ziert die Kiste nun.