Querlager

Am zweiten Tag mussten die zuvor gestellten Hauptmasten, welche bisher nur mit Kevlarseilen gesichert waren, noch staisch sicher verbaut werden. Es galt also die Querstangen einzusetzen. Dies musste in luftiger Höhe passieren.

Wie Marry Poppins flog Wal hoch über unseren Köpfen über den Platz und dirigierte, bohrte und Schraubte, während wir das Material hinauf hieften und herbei schafften.

Hoch hinaus

Die Arbeiten in luftiger Höhe dauerten an. Mühsam, Stück für Stück wurde ein Querriegel nach dem anderen mit Hilfe von Falschenzügen nach oben befördert. Zu den großen Bolzen mit denen die Querlager verschraubt wurden, wurde jede Verbindung noch mit einem klassischen Kreuzbund gesichert. Das trug zudem zur Optik bei.

Nachdem alle Stangen miteinander verbunden waren galt es noch die überflüssigen Abspannungen zu entfernen und die finalen Abspann- bzw. Sicherungsseile in Position zu bringen. Neben der Hebebühne kamen hier unsere Wagemutigen Mastkletterer zum Einsatz.

Abspannen

 An und für sich sollte das Hauptgestänge in sich selbst stehen und sich gegenseitig Stützen, so dass Abspannleinen überflüssig sein sollten. Wie wir aber bei unserer Arbeit mit der FH gelernt haben, sollte man stets die doppelte Sicherheit mit einplanen, damit nichts schief geht. Somit wurde das Hauptgestänge pro Mast mit zwei stabilen Kevlarseilen abgespannt.

Neben seiner fehlenden Elastizität, einer Zugkraft von über 5 Tonnen hat Kevlar die Eigenschaft nicht brennbar zu sein. Ideal für tragende Abspannungen.

Die beiden Abspannungen pro Mast wurden zudem V-Förmig weg geleitet. Dies erfüllte die Funktion einer Rotationsabspannung um ein verdrehen des Gestänges zu unterbinden und zum anderen werden so die Fluchtwege frei gehalten.

Damit dies alles so klappte und am Ende nichts den anderen Zelten im Weg stand, wurden die Abspannungen mit viel Sorgfalt und Akribie ausgerichtet und verspannt.

Tooooorrr....

Wir hatten uns viel vorgenommen für den zweiten Bautag. Neben der Fertigstellung des Hauptgestänges sollte der zentrale Turm der Jurtenburg gestellt werden. Es ging bereits auf den Abend zu und so mussten alle verfügbaren Hände mit anpacken um den Turm zu stellen.

Ähnlich wie beim Hauptgestänge versuchten wir so viel wie möglich am Boden vorzufertigen. Da die Seitenstangen des Turmes weniger gewichtig waren konnten wir Rugbytorähnliche Seitenteile vorfertigen. Um die nötige Steifigkeit zu erreichen wurden diese zudem noch diagonal verstrebt. Zusammen mit dem Dach wurden die "Tore" aufgestellt und zum ersten Mal sah man etwas, das so ähnlich wie eine Jurte aussah.

Bedingt durch die luftige Höhe war das Schnurgwirr gar nicht so leicht auseinander zu halten, musste es doch vorausschauend im Vorfeld angebracht werden.